Woche der Mobilität 2013

Pressemitteilung

Montagsrunde zur Woche der Mobilität 2013 in Neu-Isenburg

 

Als Streiter für eine Verkehrswende begrüßt die Montagsrunde die Aktionen der Stadt zur Europäischen Woche der Mobilität. Mit dem Projektauftrag zum Radverkehr an die Hochschule Darmstadt zeige der Magistrat Flagge, finden die Mitglieder des lokalpolitischen Arbeitskreises. Damit werde ein wesentliches Teilziel zur Verkehrswende angegangen. Auch im Hinblick auf die Jahrzehnte alte Forderung der Tramlinie vom Frankfurter Hauptbahnhof über Isenburg nach Dreieich hofft die Montagsrunde auf Unterstützung durch den federführenden Verkehrswissenschaftler Jürgen Follmann.

 

In krassem Widerspruch zur erfreulichen Trendwende stehe aber der geplante Kreisverkehr an der heutigen IZ-Kreuzung, der noch immer dem 50 Jahre alten Prinzip der autogerechten Stadt folge. Damit werde der designierte Stadtmittelpunkt als künftiger Marktplatz und damit jede Perspektive einer Stadtentwicklung unter Einbeziehung des neuen Südquartiers begraben. Da sei Handlungsbedarf, die Zeit drängt.

 

Die Montagsrunde sieht aber den schwarzen Peter nicht nur bei der Stadt. Denn die Verkehrspolitik prägt auch das Mobilitätsverhalten und die Gewohnheiten der Bürger. Weiterhin werde fast der gesamte öffentliche Raum vom rollenden und ruhenden Autoverkehr vereinnahmt: „Wo es mehr zugelassene Autos als Führerscheine gibt, wird jede verfügbare Fläche zum Parken genutzt, und sei’s der Fußweg. Aber was soll’s, wie oft gehen wir denn noch zu Fuß? Zwei mal täglich zerrt mancher Hund sein müdes Herrchen zum Stadtwald, aber das war’s dann schon fast.“ Immerhin hat die Montagsrunde beobachtet, dass manche ältere Mitbürger tapfer zum Einkaufen radeln, zuweilen auf dem Trottoir, in vermeintlicher Sicherheit vor den Autofahrern, die das Tempolimit nicht so ernst nehmen. Entsprechend ihrem eher begrenzten Warenangebot bleibe die Frankfurter Straße Eldorado für die motorisierte Kundschaft. Der stete Kampf um den günstigsten Parkplatz – und sei’s in zweiter Reihe – sei eine Herausforderung für die wenigen mutigen Radfahrer und jene Fußgänger, welche die Piste unversehrt queren wollen. Es bedürfe schon eines tiefgreifenden Mentalitätswandels von Volk und Volksvertretern, damit auch unsere Frankfurter Straße die Ästhetik und den Anspruch einer verkehrsberuhigten Flaniermeile erlangt.

 

Professor Follmann habe also die schwere Aufgabe, sowohl die Stadtvorderen von einer fortschrittlichen Verkehrs- und Stadtplanung zu überzeugen als auch uns Bürger zu zeitgemäßem Mobilitätsverhalten zu überreden. Wenn dies gelänge, wäre das sicher die bislang erfolgreichste Woche der Mobilität.

 

- die Montagsrunde –