20.1.2014

Neuer Fahrplan Tramlinie 14: Rasender Stillstand

 

Rasende Isenburger Fahrgäste, die neuerdings an der Haltestelle Louisa Bahnhof binnen einer Minute von der Tramlinie 14 zur S 3 spurten müssen, erleben trotzdem häufig eine Viertelstunde Stillstand bis zum Eintreffen der nächsten S-Bahn. Ursache ist die auf wenige Minuten gekürzte Wendezeit der Straßenbahn 14 am Endhaltepunkt Neu-Isenburg. Wenn’s glatt läuft,  erlebt man rasende Tramfahrer, denen für den Toilettenbesuch nur Sekunden bleiben. Gerade im Berufsverkehr erreicht die Tram aber Isenburg oft so spät, dass auch ohne Klogang nur verspätet Richtung Frankfurt abgefahren werden kann und der knappe Anschluss in Louisa verpasst wird. 

 

Stillstand herrscht auch in den sogenannten Randzeiten, zumal Sonntagvormittag. Dann fährt die Tram nur noch halbstündlich. So dauert die Reise von der Isenburger Haustür bis Köln 2 ¼ Stunden: 60 Minuten Frankfurt – Köln, vorher 75 Minuten Isenburg – Frankfurter Hauptbahnhof.

 

Während der sonntäglichen Wartezeit an der Haltestelle hat man Muße, den lebhaften Autoverkehr von Isenburg nach Frankfurt neidvoll zu beobachten. Es gibt also durchaus eine große Verkehrsnachfrage. Aber wer mag schon auf die so selten fahrende Tram warten? Da kann man auch die teuren Gebühren Frankfurter Parkhäuser verschmerzen.

 

Es ist zu befürchten, dass mit sinkender Attraktivität des Tramangebots auch die Nachfrage weiter sinkt. So könnten die Frankfurter Einsparungen beim Personal durch den Rückgang der Ticketerlöse überkompensiert werden. Eine Milchmädchenrechnung?

 

Der neue Fahrplan ist auch Synonym für die hiesige Qualität vernetzter Verkehrsplanung. Wiewohl die Isenburger einen Großteil der Fahrgäste ausmachen, wurde die Stadt bei der Planung nicht eingebunden. Der Begriff Rhein-Main-Verkehrsverbund lässt eigentlich anderes vermuten.

 

Das Kirchturmdenken ist recht ausgeprägt, wie man am Zustand des Fußwegs von der Friedensallee zur Tramhaltestelle durch den Stadtwald erlebt. Gleich die ersten Schritte führen knöcheltief durch den Matsch. Aber schon diese wenigen Meter sind Frankfurter Grund. Wenn sich die Stadt Neu-Isenburg immer noch gegen die längst geplante Tramverbindung bis Sprendlingen sperrt, könnte sie wenigsten den Zugang zur heutigen Endstation für ihre Pendler befestigen. Auch wenn es sich formal um Frankfurter Matsche handelt.

 

Die Montagsrunde